Was dafür spricht: Die französische Revolution von 1793 übernahm die freimaurerischen Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, und Napoleon’s Karriere begann just zur Zeit der Revolution. Außerdem waren sehr viele hochrangige Militärs zu jener Zeit Freimaurer, nicht nur in Frankreich.

Was dagegen spricht: Es gibt keinen historischen Beleg dafür, dass Napoleon Freimaurer war.

Immerhin wissen wir mehr über andere Bonapartes:

Langsam füllten sich die Bauhütten wieder, und neben den Überlebenden aus der frühen Logenzeit [vor 1793] waren es nun die Kreise um Napoleon, die sich in den Bund aufnehmen ließen. Napoleons angebliche Zugehörigkeit zum Freimaurerbund ist allerdings höchst umstritten, jedoch delegierte er in die Loge seine Brüder Joseph, Lucien, Louis und Jerome, seinen Stiefsohn Beauharnais, den Erzkanzler Cambacérès, dessen >Projekt de Code Civil< später die Grundlage für den >Code Napoléon< bildete, sowie auch die meisten seiner Marschälle.
Jürgen Holtorf (Freimaurer): „Die Logen der Freimaurer“, Hamburg 1991, S. 46

Wir gehen mal davon aus, dass Napoleon seine Brüder liebte und ihnen etwas Gutes tun wollte. Ob er sich selbst genau so sehr liebte wie seine Brüder, ist leider nicht überliefert.


Bildquelle:
Kaiser Napoleon in seinem Arbeitszimmer in den Tuileries, Autor: Jacques-Louis David, Lizenz: CC0